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Tag der Städtebauförderung 2024
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Der gemeinsam von Bund, Ländern, kommunalen Spitzenverbänden und weiteren Partnerinnen und Partnern initiierte Tag der Städtebauförderung ist als Forum gedacht, bei dem Gemeinden und Kommunen der Öffentlichkeit jährlich die vielfältigen Projekte vorstellen können, die im Rahmen der Städtebauförderung umgesetzt wurden. Damit soll auch das Engagement aller an der Stadtentwicklung und Stadtsanierung Beteiligten gewürdigt werden. Die Stadt Freiberg beteiligte sich auch in diesem Jahr mit verschiedenen Aktionen an dieser Veranstaltung. Zahlreiche Besucher nutzten die Möglichkeiten des Informationstages, besuchten die verschiedenen Veranstaltungen und diskutierten dort mit den Beteiligten. Die feierliche Eröffnungsveranstaltung in der Annenkapelle des Domkreuzganges wurde im Anschluss mit fachlich geführten Rundgängen durch den bereits sanierten Kreuzgang und den Dom, der voraussichtlich ab 2026 saniert werden soll, ergänzt. Vorgestellt wurde im Rahmen der Eröffnung die aktuelle Sanierungsbroschüre der Stadt Freiberg, die zum Abschluss der über 30 Jahre andauernde Förderperiode nochmals einen Überblick über die Stadtentwicklung und Stadtsanierung in diesem langen Zeitraum gibt, aktuelle und noch geplante Projekte betrachtet und einen Ausblick in die Zukunft der Freiberger Altstadtentwicklung gibt. Die Broschüre kann über die Stadt Freiberg oder die Stadtbau Freiberg GmbH kostenfrei bezogen werden. Im Rathaus wurden verschiedene Fachvorträge u.a. zu den Themen „Städtebauförderung in der Kernzone des Welterbes Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“ und „Denkmalsanierung im Zeichen des Klimawandels“ gehalten. Stadtrundgänge u.a. zum Thema Straßen und Plätze angeboten. Im Foyer des Rathauses gab es zudem einen Informations-Stand der Stadtbau Freiberg GmbH, die als Sanierungsträger seit 1991 die Umsetzung der verschiedenen Programme der Städtebauförderung verwaltungstechnisch, aber auch im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit, für die Stadt Freiberg begleitet. Auf dem Programm stand auch ein Einblick in die in den letzten Jahren umfassend sanierten, modernisierten und erweiterten städtischen Kultureinrichtungen. Über den Tag konnten die Räumlichkeiten der Stadtbibliothek im Kornhaus begleitet durch die 2022 im Rahmen des Tages der Städtebauförderung erstellte Fotoausstellung „Freiberger Lieblingsplätze“ - und die des Stadtarchivs im Herderhaus besichtigt werden. Der jährlich stattfindende Tag der Städtebauförderung ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, Deutschem Städtetag und Deutschem Städte - und Gemeindebund. Weitere Informationen dazu finden Sie auch unter: www.tag-der-staedtebaufoerderung.de . * Text: Stadtbau Freiberg GmbH/Gabriele Monte (*Website Tag der Städtebauförderung) Freie Presse, 06.05.2024
FREIBERG Wenn Martin Seltmann einen Gast durch die Freiberger Alt - stadt führt, scheint es, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Er kennt sich aus, liefert hier und da interes - sante Fakten zum Bergbau, zur Ar - chitektur, zur Kunstgeschichte. Bar - bara Meyer gefällt’s. Die Staatssekre - tärin im sächsischen Ministerium für Regionalentwicklung ist am Samstag zum Tag der Städtebauför - derung nach Freiberg gekommen, um sich bei einem Stadtrundgang mit Freibergs Baubürgermeister die Projekte anzuschauen, die mit Hilfe des Bund-Länder-Programms umge - setzt wurden. Seit 1991 sind aus diesem Förder - topf 124 Millionen Euro in die Frei - berger Innenstadt geflossen. Inklusi - ve anderer Programme sind es insge - samt rund 160 Millionen Euro. Da-
bei ist jeder Fördereuro mit etwa sie - ben Euro von der Stadt oder von Pri - vatleuten untersetzt worden, erklärt Martin Seltmann. Das sind 1,12 Mil - liarden Euro, die zwischen Unter - markt und Petersstraße verbaut wor - den sind. Der Stadtrundgang führt vom Dom zum Schlossplatz und zum Schlossplatzquartier, die Burgstraße entlang zum Obermarkt. Am Was - serspiel auf der Burgstraße bleiben sie kurz stehen. „Wasser lässt Kinder und Familien in der Stadt verwei - len“, erklärt Seltmann. Das sei sein großes Ziel und seine Herausforde - rung: In einer ursprünglich steiner - nen Stadt ohne Grün Orte zu schaf - fen, die zum Verweilen einladen. Vor allem im Sommer, wenn sich bei - spielsweise der Obermarkt auf 40 Grad Celsius aufheizt, brauche es schattige Plätze und Abkühlung, da - mit sich Besucher wohlfühlen und länger bleiben. „Wir versuchen tat - sächlich, jeden Baum in der Stadt zu erhalten“, sagt Seltmann später am Petriplatz. Allerdings: Schwierig ist, dass zu Großveranstaltungen wie dem Bergstadtfest oder dem Christ - markt die gesamte unverstellte Flä - che gebraucht wird. Auf dem Obermarkt weist Selt - mann auf die Sanierungsperlen Obermarkt 18 sowie das neu gestri - chene Rathaus hin. Dass in der Alt - stadt noch nicht alle Gebäude frisch saniert sind - zum Beispiel Ober - markt 10, 16 und 17 - liege oft daran, dass denkmalgeschützte Besonder - heiten wie Decken, Wände oder
Treppen die Sanierungskosten in die Höhe schnellen lassen und sich dann nur schwer Investoren finden lassen. Angetan zeigt sich Barbara Meyer vom vitalen Einzelhandel in der Stadt. Eine leuchtend gelbe Fahrrad - tasche und der Hinweis auf eine his - torische Ladentheke lässt sie direkt in das Geschäft Lederwaren May hinter dem Rathaus abbiegen. Dort nutzt eine überraschte Petra Scholz die Gelegenheit, der Staatssekretä - rin spontan aus der Firmengeschich - te zu erzählen. Der Rundgang führt weiter die Enge Gasse entlang zu Theater und Nikolaikirche, die Kreuzgasse ent-
lang vorbei am Neubau des Herder - hauses zum Dom. Ohne die Städte - bauförderung hätte die aufwändige Herrichtung des historischen Kreuz - gangs gar nicht geplant werden kön - nen, erklärt Küster Holger Graf. 21 Jahre hat die Sanierung schließ - lich gedauert. „Am allerbesten hat mir gefallen, wie das Zeitgenössische mit dem wunderbar Restaurierten zusam - menpasst“, resümiert Barbara Meyer zum Schluss. Beispiele dafür sind das Hörsaalgebäude am Schloss - platzquartier, der helle Neubau hin - ter dem Herderhaus sowie das mo - derne Eckhaus mit großer Glasoptik in der mittelalterlichen Engen Gas - se. Als große Herausforderungen in der weiteren Innenstadtentwick - lung sieht Stadtentwickler und Bau - bürgermeister Martin Seltmann ne - ben der Begrünung der Innenstadt die Sanierung des Doms, die Fertig - stellung des Stadt- und Bergbaumu - seums im März 2025 sowie die In - standsetzung diverser Altstadtstra - ßen wie Mühlweg, Bäckergäßchen, Gerbergasse und Moritzstraße. Zum Tag der Städtebauförderung war auffallend viel los in der Freiber - ger Innenstadt. Herderhaus, Korn - haus, Rathaus sowie Dom und An - nenkapelle waren für Besucher ge - öffnet; es gab zahlreiche Vorträge zu erleben. In Sachsen profitieren der - zeit 151 Kommunen mit 268 Maß - nahmen von der Städtebauförde - rung. Seit 1971 fördert sie Maßnah - menbündel in einem abgegrenzten Fördergebiet. | cor
Stadtplanung: Wo geht die Reise hin?
Schon 124 Millionen Euro sind aus der Städtebau- förderung in Sanierungs- projekte in der Freiberger Innenstadt geflossen. Das Ergebnis schaute sich Staatssekretärin Barbara Meyer persönlich an. Neue Herausforderungen stehen derweil schon Schlange. VON CORNELIA SCHÖNBERG
Im Geschäft Lederwaren May zeigte Petra Scholz am Samstag Staatssekretä- rin Babara Meyer spontan alte Dokumente aus der Firmengeschichte.
FOTO: CORNELIA SCHÖNBERG
Stadtrundgang mit Staatssekretärin Barbara Meyer durch die Freiberger Altstadt, geführt von Baubürgermeister Martin Seltmann. FOTO: ECKARDT MILDNER
„Wasser lässt Kinder und Familien in der Stadt verweilen.“ Martin Seltmann Baubürgermeister von Freiberg
Anerkannter Sanierungsträger